Dieses Forum ist für mich eine Art virtueller Stammtisch. Politische Korrektheit in diesem Umfeld halte ich für unsinnig. Das mag einige Teilnehmer stören, dessen bin ich mir bewusst, ich nehme mir aber diese Freiheit heraus. Genauso wie hohe deutsche Politiker uns Schweizer öffentlich, am TV als "Spinner" bezeichneten nach der Annahme der SVP-Initiative. DAS geht eigentlich gar nicht. Hat unsere Regierung dagegen protestiert? Natürlich nicht, denn die denken ja gleich über mich als MEI-Befürworter.
Ein Land, das seine Einwanderung nicht mehr selber steuern will, hat seine Unabhängigkeit aufgegeben. Die Inländer, also nicht nur die Schweizer, sollten generell den Vorrang haben bei Stellenbesetzungen. Es geht ja nicht darum, die Einwanderung zu stoppen, das ist unrealistisch, sondern sie zu kontrollieren.
Ganz generell halte ich die PFZ für ein völlig falsches Konzept, nicht nur im Verhältnis CH-EU, sondern auch innerhalb der EU. Es ist ein Dogma, das stur verteidigt wird, obwohl alle wissen, dass die Einkommensunterschiede so gross sind, dass die Migrationsströme von den wirtschaftlich schwachen zu den starken Ländern verlaufen. Gut ausgebildete Osteuropäer ziehen nach Deutschland. Was für eine Zukunft haben da Rumänien und Bulgarien? In Deutschland ausgebildete Mediziner ziehen in die Schweiz (die Schweiz bildet viel zu wenige Ärzte aus, was völlig verfehlt ist), dafür brauchts in Deutschland polnische Ärzte, die dann in Polen fehlen, worauf auf Ukrainer zurückgegriffen wird. Die Qualität sinkt, auch aus sprachlichen Gründen. Die Letzten beissen die Hunde.
Zwischen 1991 und 2014 wuchs die Wohnbevölkerung (also ohne Kurzaufenthalte) in der Schweiz um ca. 1,4 Mio.
Im selben Zeitraum wurden jedoch nur ca. 240'000 zusätzliche Stellen geschaffen (umgerechnet in Vollzeitstellen):
- Sozialwesen +93'000
- Gesundheitswesen +83'000
- Bildungswesen +67'000
- öffentliche Verwaltung +38'000
In den übrigen Sektoren, inkl. Exportwirtschaft, also überall dort, wo eine Wertschöpfung geschaffen wird, gab es ein Minus von 40'000 Stellen! Das ist höchst beunruhigend, weil auf Dauer nicht verkraftbar.
Es besteht also klar Handlungsbedarf, wenn man die Lage ohne ideologische Scheuklappen betrachtet.
Hinzu kommt die rein zahlenmässige Komponente der Einwanderung. Wo liegt die Grenze der räumlichen Aufnahmefähigkeit?
Entscheidend für die Annahme der MEI waren die Agglomerationen um die grossen Städte. Dazu das deutliche Resultat im Tessin, wo sogar die Grünen die Initiative befürworteten. Die grossen Städte sind heute linksgrün dominiert, was damit zusammenhängt, dass sich fast nur noch gut bis sehr gut verdienende Arbeitnehmer/Freiberufler sowie Staatsgestellte inkl. Lehrer, Professoren und Sozialarbeiter diese Wohnlagen leisten können. Dort gibts keinen Lohndruck aufgrund von Einwanderung und auch wenig bis keinen direkten Kontakt mit weniger gebildeten Migranten.
Die Agglomerationen mit einer weniger privilegierten Einwohnerschaft hingegen sind direkt von der ungezügelten Einwanderung betroffen: durch Wohnungsknappheit/Wohnungsnot, durch Konkurrenzierung der Arbeitsplätze, durch Druck auf Löhne. Hinzu kommen vielfach sehr unbefriedigende Verhältnisse in Schulklassen mit Schweizer Kindern in krasser Unterzahl und 80% oder mehr Kindern ohne deutsche Muttersprache. (Diese Verhältnisse sind auch in wenig begehrten Aussenquartieren der Städte vorhanden.)