Ist das so? Es gibt auch Beispiel (oder Fälle), wo diese nicht als einmalige Ablöse taxiert wurde, sondern in die Miete eingepreist wurde. Das verändert die Sache grundlegend. Ob man jetzt eine Kiste mit 6 Nullen auf einen Schlag in die Hand nehmen muss (und das muss man in der Hand haben - mit Bank läuft da grad mal gar nix), oder diesen Betrag über eine längere Zeit abstottern, und somit auch aus dem laufenden Geschäft erwirtschaften kann, das macht einen riesigen Unterschied. Vor allem, wenn es bereits vorzeitig einen Abbruch geben sollte.
Ob eine Ablöse als Einmalzahlung, in Raten oder durch eine Erhöhung der Miete geleistet wird, ändert nichts an der grundlegenden Tatsache: Eine Ablöse (für Geschäftswert, Einrichtung, bewilligte Adresse, Schlüsselgeld) muss bezahlt werden. Die genaue Form der Zahlung ist Verhandlungssache, hängt jedoch immer vom individuellen Fall ab. Eine seriöse Diskussion kann daher nur im Kontext eines konkreten Einzelfalls geführt werden, wenn alle relevanten Fakten offenliegen.
Viele sind sich zudem nicht bewusst, dass Mietverträge in der Regel auf die Betreiberfirma laufen. Beim Wechsel des Clubbesitzers werden lediglich die Organe der GmbH (GS + GF) ausgetauscht, während bestehende langfristige Mietverträge auf die GmbH unverändert bestehen bleiben. In solchen Fällen verlangt der bisherige Betreiber die Ablöse oft in bar bei der Firmenübertragung und die Möglichkeit die Ablöse auf die Miete aufzuschlagen ist daher gar nicht umsetzbar. Alternativ gibt es Modelle mit Untermietverträgen wenn der neue Betreiber stier ist, bei denen die Ablöse in die Miete eingerechnet wird. Dies birgt jedoch Risiken: Während der Untermieter über die Jahre oft ein Vielfaches der ursprünglichen Ablösesumme zahlt, besteht gleichzeitig die Gefahr, dass er nach kurzer Zeit insolvent geht, in diesem Fall hat der Vorbesitzer seine Ablöse nicht erhalten und dazu noch den Club wieder an der Backe kleben mit einem ruinierten Ruf und das Spiel beginnt von vorne einen Käufer zu suchen unter deutlich schlechteren Voraussetzungen.
Früher war es undenkbar, eine Ablöse in Raten oder über die Miete zu bezahlen. Wer in den Markt eintreten und mitspielen wollte, musste bei Übernahme eines Clubs bares Kapital auf den Tisch legen oder den Club samt Infrastruktur mit vorhandenen finanziellen Mitteln erst einmal bauen, ein klares Zeichen für seine Ernsthaftigkeit. Wie es in allen Branchen der Fall ist wenn man ein Geschäft eröffnen will, ohne Moos nix los. Wer bspw. ein- zwei Millionen aus eigener Tasche investiert hat, führt sein Geschäft mit einer ganz anderen Motivation, Planung und Seriosität als heutige blutige Schüler, die man ohne Eigenkapital oder auf Pump einsteigen lässt. Gestern noch Freier, heute Clubbesitzer und sechs Monate später ist der Laden wieder dicht "... hat halt nicht funktioniert... zu hohe Arbeitsbelastung... ist doch nichts für mich... hab ich mir anders vorgestellt... keine Lust mehr... zu viel Stress... lohnt sich nicht... Drogen dealen war einfacher... lieber wieder ins Angestelltenverhältnis... Bewunderung bleibt aus... Ego wird nicht genügend befriedigt... Burnout... ". Das verbrannte Geld? Interessiert niemanden, es war ja nicht das eigene! Diese Entwicklung trägt maßgeblich zum Niedergang der Branche bei.