Interview mit Arwen / Als Abschlussfrage;
wie ist Deine Zukunftsprognose für das Schweizer Sexgewerbe?
Dieses Gewerbe steckt meiner Meinung nach, aktuell in einer selbstgeschaffenen Negativ Spirale. Diese Abwärts Spirale entstand, weil entgegen aller demographischen und gesellschaftlichen Trends das Angebot immer weiter ausgebaut wurde. Meiner Meinung nach, geht es diesem Gewerbe wie der Credit Suisse gerade, es ist eine Gesundschrumpfung angesagt. Diverse Clubs suchen aktuell ihr Heil in Billigaktionen und drastischen Preissenkungen, dabei haben die Clubs nicht bedacht ihre Kosten zu decken oder Gewinn zu erwirtschaften. Man kann nicht mit minimalen Margen auf jeder Leistung einen Club erfolgreich führen. Die Kompensation erfolgt bei dem einen oder anderen Club u.a. durch keine Auszahlung von Provisionen auf Alkoholika an die Damen, dass heisst die Damen müssen umsonst saufen um die Gewinne für den Club aufzubessern. Ich kann nur empfehlen, dass Gäste bereit sind, einen angemessenen Preis auf komplexe Dienstleistungen zu zahlen, möchten sie in Zukunft weiterhin eine facettenreiche Clublandschaft mit attraktiven Damen geniessen. Für uns Frauen ist diese Negativ Spirale ebenso verheerend. Als ich vor 8 Jahren im Saunaclub Palladium begann, lag der Preis bei ca. 380 Franken / Stunde. Mittlerweile bei nur noch 180 Franken / Stunde. Die Gäste erwarten aber immer noch den gleichen Service wie damals wenn nicht sogar noch mehr, da die Ansprüche auch noch gestiegen sind. Die immense Inflation bzw. Teuerungsrate ist dabei noch gar nicht berücksichtigt. Das heisst unterm Strich, in wenigen Jahren hat ein eklatanter Preisverfall für die Frauen stattgefunden, verursacht durch die ach so „kluge“ Preispolitik von Clubs. Hingegen nehmen Clubs Preiserhöhungen auf die Eintrittspreise, Zimmergebühren, alkoholische Getränke vor. Aber bei uns Frauen kommt davon nichts an, für uns wird es immer weniger und immer mehr wird uns abgezogen.