Der "Great Reset" des WEF
Das folgende verbreitet die Anmutung von Verschwörungstheorie. Das Schöne daran ist, dass die Personen, die mit dem Argument Verschwörungstheorie Diskussionen totzuschlagen versuchen, in ihrer intellektuellen Einfalt nicht verstanden haben, dass man unter einer Theorie eine Widerspiegelung der Realität versteht, die sich durch Beobachtungen oder Experimente bestätigen lässt - im Gegensatz zur Hypothese, deren Richtigkeit der Bestätigung harrt.
Vor zwei Monaten erschien erstmals auf der Website des WEF das Thema Great Reset. Dies dürfte im nächsten Jahr während des Jahrestreffens in Davos oben auf der Traktandenliste stehen. Worum geht es? Die Erkenntnis, dass das schuldenbasierte Wirtschaftssystem seine Grenzen erreicht hat, ist nicht neu. Seit der Subprime-Krise 2008 wird der Zusammenbruch der Volkswirtschaften mit einer Flut an Liquidität verhindert. Diese Liquidität führte zu einer beispiellosen Vermögenspreisinflation aber erreichte nie die Realwirtschaft. Warum ist das so? Unternehmen investieren nur dann, wenn es für sie profitabel ist. Banken gewähren nur dann Kredit, wenn die Risiken für sie tragbar sind. So wurde mit der Liquidität einzig der Zusammenbruch des Finanzsystems und die Pleite überschuldeter Staaten hinausgezögert. Aber irgendwann geht es nicht mehr und es bedarf anderer Massnahmen. Für die Akteure des WEF - das globale Finanzkapital mit ihren NGO und anderen Helfershelfern - ist COVID-19 ein Geschenk Gottes.
Einige Zitate aus dem einleitenden Artikel von Klaus Schwab, dem WEF-Gründer. Den gesamten Beitrag findet man hier.
Zitat
To achieve a better outcome, the world must act jointly and swiftly to revamp all aspects of our societies and economies, from education to social contracts and working conditions. Every country, from the United States to China, must participate, and every industry, from oil and gas to tech, must be transformed. In short, we need a “Great Reset” of capitalism.
There are many reasons to pursue a Great Reset, but the most urgent is COVID-19.
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According to the Financial Times, global government debt has already reached its highest level in peacetime.
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All of this will exacerbate the climate and social crises that were already underway.
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Left unaddressed, these crises, together with COVID-19, will deepen and leave the world even less sustainable, less equal, and more fragile. Incremental measures and ad hoc fixes will not suffice to prevent this scenario. We must build entirely new foundations for our economic and social systems.
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Ach so, Und was versteht Herr Schwab unter "entirely new foundations for our economic and social systems"?
Zitat
The level of cooperation and ambition this implies is unprecedented. But it is not some impossible dream. In fact, one silver lining of the pandemic is that it has shown how quickly we can make radical changes to our lifestyles.
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Clearly, the will to build a better society does exist. We must use it to secure the Great Reset that we so badly need. That will require stronger and more effective governments, though this does not imply an ideological push for bigger ones.
Zum Thema stärkere und effektivere Regierungen lässt das WEF an anderer Stelle seine Maske fallen. Dazu später mehr.
Zitat
The Great Reset agenda would have three main components.
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To this end, governments should improve coordination (for example, in tax, regulatory, and fiscal policy), upgrade trade arrangements, and create the conditions for a “stakeholder economy.”
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The second component of a Great Reset agenda would ensure that investments advance shared goals, such as equality and sustainability. ... The European Commission, for one, has unveiled plans for a €750 billion ($826 billion) recovery fund. The US, China, and Japan also have ambitious economic-stimulus plans.
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The third and final priority of a Great Reset agenda is to harness the innovations of the Fourth Industrial Revolution to support the public good, especially by addressing health and social challenges.
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Mit anderen Worten: Ziel des WEF ist eine zentral gelenkte Wirtschaft. Als Beispiel auf den Weg in die neue Zukunft wird der Welt die beispiellose Umverteilungsorgie der EU zugunsten ihrer überschuldeten Südländer präsentiert.
Woran erinnert diese Vision? Was hat das alles noch mit Demokratie und Volkswille zu tun? Diese Frage beantwortet das WEF an anderer Stelle mit entwaffnender Offenheit.
Zitat
Capitalism and socialism will need to merge
Die Verschmelzung von Kapitalismus und Sozialismus ist nichts neues. Es existiert bereits ein Beispiel, das diese Vision perfekt verkörpert. Man nennt es die Volksrepublik China.
Zitat
We must improve coordination between the public and private sector
Das WEF wird wesentlich von Unternehmen getragen, die einen nennenswerten Teil ihres Geschäfts mit staatlichen oder staatsnahen Akteuren generieren. Deren Wunsch ist es, in Zukunft noch stärker von Staatsaufträgen zu profitieren und die Verflechtung von Staat und Wirtschaft zu verstärken.
Zitat
We must improve access to equal opportunities
On systemic racism, new institutions need to incorporate profound reforms to ensure better racial integration and to rectify centuries of accumulated prejudice to colonized countries and to minority groups, especially black and brown communities. It is important to acknowledge “white privilege” and to break the myth of pure meritocracy that has persisted for too long as an explanation for not only the divergence in outcomes between rich and poor countries, but between rich and poor people along all dimensions of society.
Centuries of prejudice cannot be reversed within one or two generations. Leaders of the new institutional order must proactively design mechanisms to improve access to equal opportunities and to social and economic accelerator programmes. These initiatives need to be macro in scale.
Der Zeitgeist darf auch nicht fehlen. Oder um es in einfachem Deutsch zu formulieren: Ziel in dieser schönen neuen Welt ist in unseren westlichen Ländern eine positive Diskriminierung, die Minderheiten, wie immer man diese auch definiert, privilegieren wird.
Zusammengefasst bleibt zu konstatieren, dass die globalen Eliten das Thema COVID-19 als einmalige Chance begreifen, um ihre Position zu festigen. Nationalstaaten, Demokratie und Volkswille haben in diesem System keinen Platz. Staaten werden nur geduldet als Helfer, um das reibungslose Funktionieren der globalen Wirtschaft zu gewährleisten. Menschen werden nicht als Subjekte - als Individuen - anerkannt. Sie mutieren zu Objekten, zu Human Ressources.
Es mag sich jeder selbst eine Meinung darüber bilden, ob eine solche Zukunft lebenswert ist. Wer das verneint, der kann am 29. August in Zürich, Berlin und anderswo auf die Strasse gehen. Noch kann man es, ohne den "Himmlischen Frieden" zu finden.