Teil 15: Wahrheiten, Einsichten und (Selbst-)Erkenntnisse –
Der Morgen danach (2 von 3)
Auf den paar hundert Metern Fußweg zum KaDeWe stellt „Emily“ nochmal mit Nachdruck fest, dass sie von mir absolut NICHTS erwarten würde. „Lass uns einfach mal durchlaufen und für Dich ein schönes Parfüm suchen. Bitte fühle Dich wirklich zu nichts verpflichtet“, sagt sie erneut.
Natürlich ist mir klar, dass sie hier „negative Stimulierung“ betreibt … ich saß schon in „Psychologischen Führungsseminaren“, bevor „Emily“ überhaupt geboren wurde. Aber ich hatte ihr gestern schon erzählt, dass ich ihr zu Beginn unseres Treffens eigentlich ein tolles Parfüm schenken wollte und nur davon abgesehen habe, weil ihr bevorzugtes Parfüm auf der Sedcard der Agentur in den letzten Monaten dreimal ausgetauscht wurde. Da ist es dann im Zweifelsfall doch besser, wenn sie sich selbst eines aussucht.
Der langen Rede kurzer Sinn: Natürlich bekommt sie von mir etwas Hübsches im KaDeWe … das stand für mich in der Sekunde fest, als wir diesen Einkauf planten. Trotzdem finde ich es nett, dass sie zumindest „offiziell“ keine Ansprüche stellt. 
Als wir ins KaDeWe kommen, blüht „Emily“ auf … im Erdgeschoß unmittelbar nach dem Haupteingang ist gleich eine große und edle Parfümerie-Abteilung … „Emily“ hält mir „Vortrag“, was ihr für mich so vorschwebt.
„Emily“ sieht sich um und steuert mit mir im „Schlepptau“ zielsicher auf „Jo Malone / London“ zu … sagt mir gar nichts … ich habe keine Ahnung. Und es ist nicht so, dass ich was „Düfte“ betrifft völlig „unterbelichtet“ wäre … ich trage normalerweise entweder „Chanel – Allure Homme Sport“ oder „Acqua di Parma“.
Währenddessen sind „Emily“ und die Fachverkäuferin bereits voll in ihrem Element: „Wir bräuchten etwas Frisches und Würziges mit leichten Holz-Noten, bitte“, vermittelt „Emily“ der Angestellten ihre Vorstellung. Die Verkäuferin ist unmittelbar im Film und greift zielgerichtet in die Palette ihrer Produkte … sie gibt „Emily“ die Duftprobe … „English Oak & Hazelnut“.
„Ja …!“, sagt „Emily“ … „Genau so. – Hier, probier‘ mal“, sagt sie zu mir und reicht mir die Duftprobe rüber. Ich bin unmittelbar geflasht … das ist präzise mein Geschmack … Wahnsinn. Die Frau hat’s echt „drauf“. 
Die Verkäuferin offeriert noch zwei oder drei Alternativen … aber an „Emilys“ erste Einschätzung und Auswahl kommt nichts ran.
„Vielleicht auch noch einen Duft für die Dame …?“, möchte die Angestellte wissen. „Jetzt sind wir doch gerade mal da“, sage ich zu „Emily“, die mich fragend anguckt. Auf ihrer Sedcard bei der Agentur waren bereits „Chrystal Noir“ von Versace sowie „Les Sables Roses“ und „Matière Noire“ von Louis Vuitton vermerkt … also müsste es eigentlich in Richtung „blumig-orientalisch-opulent“ gehen. 
Und „richtig“: die erste Auswahl ist „Velvet Rose & Oud“ … dunkle Damaszenerrose mit Anflügen von Adlerholz, Gewürznelken und Nougat. „Emily“ ist begeistert … und ich bin es auch. Dieser Duft passt zu ihr wie die sprichwörtliche „Faust auf’s Auge“.
„Wir lassen das noch etwas wirken … und kommen dann wieder. Vielen Dank erstmal“, sagt „Emily“ und wir verlassen den Stand, ohne etwas zu kaufen.
Weiter geht’s durch’s KaDeWe … wir machen einen „Schlenker“ bei „Rolex“ vorbei und gehen dann in die 1. Etage … Herrenabteilung.
„Was für Marken trägst Du normalerweise …?“, will „Emily“ wissen. „Nur maßgeschneidert“, sage ich … „Da brauchen wir nicht zu gucken.“
Aber es gibt auch noch einige ganz spezielle Stände mit Herren-Parfüms … „Jaaa … DAS ist die Musterlösung“, prustet „Emily“ auf einmal heraus … „DAS habe ich gesucht“. Sie schleppt mich zu „Kilian“ … habe ich auch noch nie von gehört und mal wieder KEINE Ahnung.
„Haben Sie das *Vodka On The Rocks* …?“, fragt „Emily“ enthusiastisch den Verkäufer. Der freundliche Herr reicht „Emily“ die Duftprobe rüber, die sie nach kurzem „Schnüffeln“ an mich weitergibt. „Musst Du probieren … ich finde, das ist GENAU Deins“, sagt sie zu mir. Und sie hat RECHT. Ein umwerfender Herrenduft … 100%ig mein Geschmack … noch besser als der vorher im Erdgeschoß probierte. Mein Gott, die Frau hat wirklich Stil, Geschmack und Ahnung. Das nehme ich an Ort und Stelle mit … 50ml … und das mit Abstand teuerste Parfüm meines Lebens. Ich bin trotzdem absolut happy und knutsche meine Einkaufs-Beraterin. 
Weiter geht‘s in die zweite Etage … Damenbekleidung … Schuhe … „Emily“ bleibt erwartungsgemäß bei Christian Louboutin hängen … „Aber die sind zu teuer“, sagt sie direkt vorbeugend.
„Lass uns doch wenigstens mal gucken und Du zeigst mir, was Dir gefällt … wer weiss, wozu’s mal gut sein kann“, antworte ich. „Emily“ wuselt mit mir in „Lichtgeschwindigkeit“ durchs Sortiment … sehr schicke Pumps und Stiefel … zu sehr „schicken“ Preisen … keine neue Erkenntnis. „Eigentlich Schuhgröße 38 … aber wenn’s 38 ½ gibt, dann ist’s ideal“, erklärt sie mir. Aber sie ist ganz lieb und überhaupt nicht „pushy“ oder quengelig … genau wie von ihr versprochen. 
Wir fahren mit der Rolltreppe noch eine Etage höher … nochmal Damenbekleidung … und wir „stolpern“ frontal in die Unterwäsche-Abteilung hinein … vornedran „Agent Provocateur“.
„Von denen habe ich noch gar nichts im Schrank“, sagt „Emily“. „Wenig Stoff für viel Geld“, antworte ich ihr. „Stimmt“, kichert „Emily“.
Nach einem kurzen Blick über die Auslage, will sie eigentlich schon weitergehen, als ich sie festhalte. „Wenn es Dir doch gefällt … und Du noch nichts davon besitzt … dann lass‘ uns doch wenigstens mal fragen, ob es etwas in Deiner Größe gibt … ist ja keine Selbstverständlichkeit. Und ich habe Dir gestern schon gesagt, dass wir uns nicht zum letzten Mal gesehen haben … dann hätte ich vielleicht für’s nächste Mal doch zumindest eine Geschenkidee …“, sage ich zu ihr.
Das ist ihr "Stichwort" … blitzschnell ist sie bei der Verkäuferin und noch blitzschneller diskutieren die beiden Frauen „Körbchen-“ und „Unterbandgrößen“ sowie verschiedene Optionen, falls das eine oder andere nicht passen sollte. Wir finden heraus, dass „Emilys“ F-Körbchen bei „Agent Provocateur“ das absolute „Ende der Fahnenstange ist“. Und die Verkäuferin kramt gleich mal zwei ganze Schubladen zur Auswahl leer, wobei „Emily“ direkt vorselektiert.
Mit einem guten halben Dutzend dieser „Männerspielzeuge“ verschwindet sie in der Umkleidekabine. „Ich zieh‘ mich schnell um und sag‘ Dir dann Bescheid“, ruft sie mir noch zu, bevor sie hinter den schweren schwarzen Samtvorhängen verschwindet.
Währenddessen sammelt die Verkäuferin draußen bereits die passenden Höschen und Tangas zusammen. Ich ahne „dunkel“, was hier auf mich zukommen könnte … und erinnere mich „halb im Grausen“ an eine „Kreditkarten-Kernschmelze“ bei „Victoria’s Secret“ vor vielen Jahren mit meiner damaligen Freundin … 
„Magst Du mal schauen, [Coyote] …?“, höre ich die mir mittlerweile gut bekannte freudige Mädchenstimme aus der Umkleidekabine fragen. Ich stecke den Kopf hinein … und dann wird mir fast schwindelig … SCHEISSE, sieht das GEIL aus an der Frau … feine transparente Stoffe, Spitze, tolle Schnitte, viel „Chi-Chi“.
„Komm‘ doch gleich ganz rein“, sagt „Emily“. „Du musst doch nicht wieder gehen, nur weil ich nackt bin.“ Und so komme ich in den Genuss einer Unterwäsche-Modenschau mit einem vollbusigen blonden Supermodel bei einer der teuersten Lingerie-Marken der Welt … mit dem Unterschied, dass ich dem Supermodel „backstage“ beim Umziehen zuschaue und „zur Hand gehe“. 
Ich SCHWÖRE es: Würde die Verkäuferin nicht alle 60 Sekunden entweder Nachschub an Höschen und BH’s reinreichen oder aussortierte Teile abholen, dann würde ich den „Hasen“ hier gleich „public“ in der Umkleidekabine des KaDeWe nehmen … „Bist Du irre …? Untersteh‘ Dich“, sagt „Emily“ kichernd zu mir. 
Am Ende der „Veranstaltung“ steht die Entscheidung zwischen zwei unterschiedlichen Wäsche-Sets an: Ein relativ einfaches schwarzes „Duo“, das sich mit Ausnahme der „tragenden Teile“ durch weitestgehende Transparenz auszeichnet und ein in Basisfarbe „Pink“ gehaltenes Ensemble mit farbigen floralen Motiven, ebenfalls ziemlich transparent. Beide Sets sehen an „Emilys" Kurven einfach sensationell aus. 
„So etwas ähnliches wie das Schwarze habe ich bereits von einer anderen Marke“, sagt sie … „Demnach wäre meine Wahl das pinke Set.“
Ich prüfe das Preisschild … „Ja, Mensch … das ist ja tatsächlich noch einigermaßen erschwinglich“, denke ich bei mir. In der Tat hatte ich da etwas GANZ anderes erwartet. Die Zeit mit „Emily“ summiert sich bis jetzt unterm Strich auf einen Betrag im mittleren vierstelligen Bereich … scheissegal … da kommt’s auf die paar hundert Euro mehr jetzt auch nicht mehr an … und die halb-öffentliche halbstündige Stripshow war’s allemal wert. 
„Ich schenke es Dir“, sage ich zu ihr. „Zieh‘s aus und lass‘ einpacken“. „Emily“ freut sich „kugelig“ und hopst in der Kabine herum. Nachdem sie wieder angezogen ist und ich gezahlt habe, hängt sie sich an meinen Hals und knutscht mich ab. „Das siehst Du ganz bestimmt wieder … versprochen“, sagt sie.
Mittlerweile ist es etwa 11:20 Uhr. „Haben wir’s … oder kommt noch was …?“, frage ich. „Ansonsten würde ich nämlich vorschlagen, dass wir so langsam ins Hotel zurückgehen.“
„Also von meiner Seite bestimmt nicht“, antwortet „Emily“. „Meinetwegen können wir zurück.
Auf dem Weg ins Erdgeschoß sage ich auf der Rolltreppe zu ihr: „Jetzt müssen wir nur noch bei Jo Malone vorbei und Dein Parfüm abholen.“ Sie guckt mich ziemlich „verdattert“ an … damit hatte sie offensichtlich nicht mehr gerechnet. „Ehrlich jetzt …? Ja, „ehrlich jetzt“ … so geht nach dem Parfümkauf die Knutschorgie weiter.
„Stolz wie Oskar“ schleppt das kleine Luxusweibchen anschließend ihre Luxus-Einkaufstüten zum Hotel zurück. 
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