JohnnyGS
Richtig, ihr Buch oder den Namen habe ich nicht gegoogelt und auch nicht gelesen. Ich habe auch nicht bestritten dass diese Geschichten so möglich oder sogar wahrscheinlich sind. 

Aber so wie ich den Artikel im Blick lese ( und nur darüber habe ich mich geäussert) kommt der Eindruck auf dass sie zwar 2 Jahre recherchiert hat aber eben möglicherweise nur in einem Bordell. Da der P6 Bereich aber sehr vielfältig ist, finde ich es etwas zu einfach von den Erfahrungen aus einem Bordell gleich auf eine gesamte Branche zu schliessen. 100 Damen aus dem möglicherweise gleichen "Betrieb" oder der gleichen Angebotsart Bordell, zu interviewen ändert das auch nicht.
Bordell ist nicht gleich Bordell, ist nicht gleich Saunaclub, ist nicht gleich Privat, ist nicht gleich Studio, ist nicht gleich Strassenstrich.
Ich jedenfalls masse mir nicht an, selbst wenn ich sogar 5 Jahre (statt 2) nur ins Globe zum recherchieren gehen würde, die gesamte Bandbreite des P6 zu kennen. Nur schon in all den diversen Saunaclubs sind die Arbeitsbedingungen für WGs total verschieden, von allen anderen Angeboten in Studios usw. brauchen wir gar nicht erst anfangen zu reden. Wir würden wahrscheinlich in einer Woche nicht fertig werden wenn wir alle Unterschiede aufzählen.
Habe hin und wieder mit Journalisten zu tun und es kommt immer wieder vor dass diese ihre Geschichte eigentlich schon fertig im Kopf haben. Zumindest die Kernaussagen und die Richtung in die sie wollen (pro oder contra irgendetwas). Beim recherchieren oder im Interview suchen sie dann häufig nur noch eine Bestätigung. Mir wurde schon mal fast diktiert was ich im Interview für ein Privat TV antworten sollte und weil ich Worte wie extrem schlimm, Rekordverdächtig, katastrophal oder ähnliches nicht sagen wollte. Wurde der VJ zuerst ungeduldig dann patzig.
Lieber JohnnyGS nicht dass du mich falsch verstehst, ich habe kein grundsätzliches Problem mit Journis aber ich Vertraue auch nicht blind allen von denen getätigten Aussagen. Recherchen und die daraus folgenden Ergebnisse kann man genau so zurechtbiegen wie Statistiken.
Skandalöse Zustände, Sauereien sowie Lug und Trug verkaufen sich halt einfach besser als die Aussage dass man nach umfangreichen Recherchen zum Schluss gekommen ist dass in vielen Etablissements die Frauen mehr oder weniger anständig behandelt werden und plus / minus selbstbestimmt ihre Arbeit tun können.
So genug geschrieben für Heute
wünsche allen einen schönen Abend und gute Nacht
HNT