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    Prostituierte am Flughafen?


    FREIBURG; Viel Wirbel um ein angebliches Bordell


    Es boomt, das älteste Gewerbe der Welt. Die Nachfrage ist sogar so groß, dass gerade im Freiburger Gewerbegebiet ein ganzer FKK-Palast entsteht. Im Moment laufen noch die Vorarbeiten für die große Eröffnung im August. Gerade mal ein paar Kilometer weiter liegt das Airport Restaurant am Flughafen idyllisch direkt vor der Start und Landebahn. Was die beiden Etablissements gemeinsam haben, ist ein und derselbe Besitzer. Die Stadt fürchtet jetzt natürlich, dass auch aus dem Airport, ein etwas anderes Etablissement gemacht wird. Direkt am Flugplatz undenkbar. Überhaupt kein Problem für Berthold Lorenz, den neuen Besitzer. Er möchte das Restaurant lediglich zum Hotel erweitern und somit Touristen und Messebesuchern, die mit dem Flugzeug kommen, eine direkte Abstiegsmöglichkeit bieten. Für die Kritik hat er kein Verständnis. Also kein Freudenhaus am Flughafen, das scheint ganz wichtig zu sein, vor allem jetzt, da der Papstbesuch auf selbigem Gelände ins Haus steht. Aber warum eigentlich nicht am Flugplatz, wenn es in Freiburg gegenüber einer Schule, direkt am Schlossbergring oder bei der Schwarzwald-Milch Laufhäuser gibt? Auch in Freiburg herrscht darüber geteilte Meinung.

    Neuer "Airport"-Eigentümer kommt aus der Erotikbranche


    Im September kommt der Papst auf den Freiburger Flugplatz – und jetzt das:
    Der Eigentümer mehrerer Erotik- und Bordellbetriebe will dort das "Airport"-Restaurant übernehmen.
    Was hat er damit vor?



    Das „Airport“ hat zwei Pächtern kein Glück gebracht, nun versucht sich ein neuer Besitzer mit interessantem Background.
    Foto: Thomas Kunz


    Zwei Pächter der Flugplatz-Gastronomie sind zuletzt nacheinander am Objekt gescheitert. Insider sagen, es habe an der hohen Pacht von 3500 bis 4000 Euro netto gelegen, die nicht zu erwirtschaften war. Der bisherige Eigentümer hat verkauft, am Flugplatz kreisten schnell Name und Tätigkeit des neuen Besitzers. Berthold Lorenz führt den neuen FKK-Palast an der Tullastraße (ehemals Studio 79), ein Bordellbetrieb und das Eroscenter "Na und" in Villingen-Schwenningen. Am Flugplatz plant er nichts, was nicht anständig wäre: Ein normales Hotel mit etwa acht Zimmern soll das "Airport" werden plus Restaurant. Es sei überhaupt nicht an ein Etablissement gedacht, erklärt Lorenz: "Der FKK-Palast ist wirklich groß genug".


    Am Flugplatz sind die Flieger jedoch skeptisch. Ohnehin muss die Stadt als Eigentümerin des Erbpachtgrundstücks erst dem Verkaufsdeal zustimmen. Ohnehin wäre aus baurechtlichen Gründen an der Stelle keine – wie es im Verwaltungsdeutsch heißt – "bordellähnliche Einrichtung" zugelassen, nicht einmal Wohnungen. Die Stadt prüft derzeit alle Möglichkeit, zumal sie das Vorkaufsrecht hat. Die Prüfung werde voraussichtlich acht Wochen dauern, so Stadtsprecherin Martina Schickle.

    Flieger sind skeptisch


    Der neue Besitzer sei in Begleitung mehrerer Damen bereits vor Ort gesichtet worden, wird aus Fliegerkreisen berichtet. Der Geschäftsführer der städtischen Tochter Flugplatz GmbH, Gerhard Meier, warnt jedenfalls, dass jede Art von Rotlicht-Betrieb dem Flugplatz schaden würde: "Gerade am Wochenende kommen immer auch viele Familien auf den Platz". Deswegen schaue man mit Argusaugen darauf, was am und mit dem "Airport" passiere. Das Gebäude liegt direkt am Tower des Landesplatzes. Dass es weiter ein Restaurant gebe, sei für den Flugplatz unverzichtbar: "Es gibt keinen Flugplatz ohne Gastronomie", sagt Meier.


    Skeptisch gibt sich Udo Harter, Chef der FFH Flugschule und direkter Nachbar des "Airport". Was, wenn dort doch ein Konzept umgesetzt wird, das nicht den Vorschriften entspricht und den Begriff Verkehrslandeplatz auf eine ganz neue Art interpretiert? Was ist, wenn das Hotel nur als Tarnung dient? "Bis es richtig auffällt, hätte sich der Kaufpreis dann vielleicht schon amortisiert", so Harter. Freiburg könne schnell deutschlandweit zur Lachnummer werden: "Mit dem einzigen Flugplatz mit angeschlossenem Bordell."


    http://www.badische-zeitung.de…tikbranche--46571574.html