Natürlich kann und soll ein Tester im Auftrag des Clubs nicht die subjektive Servicequalität testen. Der Testkunde, den die Clubleitung schickt, soll vielmehr herausfinden, ob das Girl sich konform zu den Interessen des Clubbetreibers verhält, bei denen es zwar Überschneidungen mit denjenigen des Kunden gibt, aber deckungsgleich sind sie nicht.
Will sagen: der Tester testet nicht, ob das Girl gut bläst, sondern ob es die Clubregeln einhält. Natürlich müssen diese Clubregeln transparent sein, damit solche "Undercover"-Tests akzeptabel sind, aber wenn ein Girl einverstanden ist, nach Massgabe bestimmter Clubregeln in einem Club zu arbeiten, dann sollte es auch nichts gegen Textkunden haben.
Solche Clubregeln können allerlei beinhalten. Ich kannte mal einen Club, dort war von der Clubleitung her jedes "Upselling" verboten, d. h. das Girl durfte einen Gast nicht von sich aus zu einer Verlängerung oder zu einem kostenpflichtigen Zusatzservice überreden. Dann gibt es in vielen Clubs eine standardisierte Preisliste, was z. B. Extras kosten, und ein Girl sollte von einem Kunden nicht mehr verlangen. In einer bekannten Kette scheint es, so mein Eindruck, die Regel zu geben, dass nach dem Vorstellen, wenn der Gast sich für ein Girl entscheidet, die anderen, nicht ausgewählten Girls "viel Spass" wünschen müssen. Der Clubbetreiber könnte auch Regeln aufstellen, wie zu verfahren ist, wenn ein Gast ziemlich früh kommt und noch eine Viertelstunde länger bezahlt hat. In manchen Clubs gilt auch die Regel, dass die Girls den Gästen nicht ihre private Handynummer geben dürfen, damit sie nicht privat mit dem Gast abmachen, den vollen Betrag kassieren und den Clubbetreiber um die Abgabe bringen können.
Mit solchen Regeln, wenn sie denn transparent gemacht werden, ist das Girl implizit oder explizit einverstanden, wenn es in einem Club arbeitet. Und die Einhaltung solcher Regeln kann ein Clubbetreiber mit Hilfe von Testkunden überprüfen. Übrigens sollte ein Girl, das sich an die Clubregeln hält, gar nie erfahren, dass sie einen Testkunden hatte.
Die Tester im "Auftrag" der Kunden sind wir, das ist schon richtig. Das heisst aber nicht, dass nicht auch der Clubbetreiber ein Interesse daran hat, zu überprüfen, ob die Girls nicht seinen Interessen zuwiderhandeln.