BAG erweitert Nationales HIV-Programm um Geschlechtskrankheiten
Das Nationale HIV/Aids-Programm soll ab nächstem Jahr auch die Geschlechtskrankheiten umfassen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will so der konstanten Zunahme von Syphilis, Tripper und Co. in der Schweiz Einhalt gebieten.
Das neue Programm, das dem BAG von 2011 bis 2015 als Grundlage für seine Arbeit im Bereich HIV, Aids und Geschlechtskrankheiten dienen soll, wird im Moment noch ausformuliert. Wenn alles normal laufe, werde es der Bundesrat noch in diesem Jahr verabschieden, sagte Roger Staub von der Abteilung Übertragbare Krankheiten des BAG am Donnerstag der Nachrichtenagentur SDA.
Akut sei die Situation bei den Geschlechtskrankheiten zwar nicht, betonte Staub. Die so genannten STI, sexuell übertragbare Krankheiten, ins Programm einzubeziehen, sei dennoch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Ein Blick in die Statistik zeigt: Vor allem Syphilis und Chlamydien nehmen seit Jahren zu. Waren es im Jahr 2007 noch 580 beziehungsweise 5272 gemeldete Fälle, stiegen die Zahlen im vergangenen Jahr auf 853 beziehungsweise 6419 Meldungen an.
Die Gründe für die Zunahme seien vielfältig, sagte Staub. Zunehmender Geschlechtsverkehr in gewissen Milieus sei sicherlich ein Faktor sowie auch die "nicht immer optimale" Behandlung einer Infektion mit einer STI.
Aus diesem Grund will das BAG die beiden gängigen Safer-Sex-Regeln - immer mit Gummi eindringen und kein Sperma und Blut in den Mund - um eine dritte Regel erweitern: Sobald ein Juckreiz oder andere Symptome auftreten, sollen die Betroffenen einen Arzt aufsuchen. Wissen sie nicht, an wen sie sich wenden können, hilft die Homepage www.check-your-lovelife.ch weiter.