Hallo und am besten gleich wieder die Vorwarnung, dass dies alles andere als ein Sexbericht ist. Also eher nicht so interessant für viele Leser, die hier solches erwarten.
Und dass ich hier die Quadratur des Kreises versuche, da dies ein absolut positiver Erfahrungsbericht, jedoch leider nicht mit einem Happy End oder besser positive end wird. Bitte um Verzeihung dafür schon im Voraus.
Nun denn, da ja doch der eine oder andere meinen letzten Bericht gelesen hat möchte ich gerne berichten, wie es weiterging. Eigentlich wollte ich ja erstens, nicht mehr in den Globe zurück und zweitens kommt es aber meist doch anders als man denkt.
Und es gibt vermutlich eine Magie, der man(n) wohl nie wirklich widerstehen kann. Die Anzahl an Clubs und der schönen Frauen darin ist wohl der Beweis dafür.
Bei mir kam noch dazu, dass sich seit meinem letzten Besuch so viele Fragen angehäuft hatten. Fragen, wie, warum bin ich überhaupt das erste Mal hingegangen, warum habe ich mich auf mehr als ein Gespräch eingelassen, wieviel Gefühl soll oder kann man(n) investieren, wieviel kann zurückkommen, wie ist man(n) seelisch für solche Mikrozeitbeziehungen gestrickt oder gewappnet, was sucht man(n) an so einem Ort, , was nimmt man mit hinein und was mit heraus und was lässt man dort und noch viele andere, die vermutlich noch anstrengender und nerviger zu lesen wären.
Und wie es halt so ist mit Fragen, sie erzeugen ein Vakuum, dass gefüllt werden will. Und da war da ja auch noch eine umwerfende Frau, deren Verlockungen ich vermutlich auch nur gewappnet gewesen wäre, wenn man mich, wie damals Odysseus beim Vorbeisegeln an den Sirenen, zum Schutz an einen Pfahl gebunden und mir Augen und Ohren verschlossen hätte.
Da dies natürlicherweise nicht zum Standardprogramm im Globe zählt und wohl nur dem einen oder anderen speziell wünschenden Gast zugebilligt wird war ich vermutlich männlich machtlos, wie wohl auch die meisten anderen in diesem Tempel der schönen Frauen und Gelüste. Aber diese Geschichte ist ja bereits von meinem letzten Bericht bekannt.
Nun gut, so entschied ich mich eben, einen zweiten Versuch zu wagen, in der Hoffnung wieder ähnlich angenehmes wie beim ersten Mal zu erleben und vor allem möglichst viele Antworten auf meine Fragen zu finden. Da es ein anstrengender Arbeitstag gewesen war und ich erst um halb Acht abends ankam musste ich mich zuerst einmal auf der Dachterasse entspannen und geistig oder vielleicht auch ein wenig seelisch umschalten. Man(n) ist ja keine Maschine, wo einfach ein Schalter von Arbeit auf Freizeit, in welcher Form auch immer umgelegt wird. Dies ist vermutlich auch in manchen Beziehungen ein Problem bei der Rückkehr der Männer am Abend, wenn sie dann von Ihrer Familie sofort in Anspruch genommen werden. Kann da zwar nicht mitreden, da solo bzw. zu lange her, ist aber nachvollziehbar.
Nach einer ca. ¾ Stunde war ich dann soweit wiederhergestellt, dass ich mich wieder ins Innere traute. Bei meinem Gang Richtung Bar traf ich ziemlich schnell auf Marina, die zum Glück gerade nicht besetzt (sorry für die unglückliche Formulierung) war und so Zeit für mich hatte. Als ich sie sah waren bereits einige meiner Fragen beantwortet, jedoch ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass bis zum Ende des Abends alle meine Fragen beantwortet und ich noch ein paar zusätzliche Erkenntnisse bekommen sollte.
Grundsätzlich hatte ich mir ja bereits beim Betreten des Clubs vorgenommen, mich an diesem Abend für immer vom Club und von Marina zu verabschieden. Das war die Aufgabe, die ich mit hinein genommen hatte. Wie der eine oder andere sicher verstehen kann war diese wahrlich kein leichte, aber für mich, so leid es mir tut, eine absolut notwendige. Nicht jederman(n) ist eben für alles gleich gut geeignet und ich wusste, dass diese Art Beziehung, und irgendwie ist es eine, auch wenn nur in einem Grenzbereich von Gefühlen, für mich nicht durzustehen ist. Ich habe leider nie gelernt, Gefühl und Liebe von Sex zu trennen und damit würde ich auch jede Weiterführung dieser Begegnungen nicht durchstehen. Ich mache vielleicht für die meisten Menschen nicht den Eindruck, aber ich muss zugeben, dass ich dazu zu schwach bin. Das wusste ich irgendwie schon vorher und wie es der Zufall so will wurde mir diese Erkenntnis am späteren Abend mit etwas Glück völlig klar.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass ich die Zeit mit Marina nicht wiederum so geniessen konnte, dass ich sie jederman(n) wirklich nur empfehlen kann. Bei ihr ist es einfach so, dass man(n) verdammt schnell vergessen kann, wo man eigentlich ist und um was es geht. Und wenn man nicht wirklich ein einigermassen harter Kerl, und das ist jetzt mehr auf die Gefühlswelt, als auf was man sonst so denken könnte bezogen, kann man sich schon mal viel zu tief in Ihren Augen oder dort, wo der Blick dorthinein weiter führt, wie man so schön sagt, verlieren. Und ich denke, wenn nicht die nachfolgenden 2-3 Stunden gewesen wären, ich wäre ihr auf lange Zeit hinaus verfallen und es wäre unmöglich gewesen, mein Ziel des Abends in die Tat umzusetzen.
Doch glücklicherweise war da noch ein netter Kollege, der Marina gleich nach mir gebucht hatte. Und so musste ich sie natürlich ziehen lassen und sagte ihr, dass ich noch ein wenig bleibe und wir uns später verabschiede könnten. Mir war zu dem Zeitpunkt und ist auch heute vollkommen klar, dass das Business as usual ist und deswegen war das natürlich für mich absolut o.k. Ich bin ja weder kurz- noch längerfristig wichtiger als jeder andere Gast im Globe und das ist i.o. so.
Da mich meine verwirrte Gefühlswelt etwas stresste und die Stunde davor nicht nur wunderschön sondern auch ein wenig kräftezehrend war legte ich mich nach einer halben Stunde Tennis schauen in eine Liege und schlief eine Stunde. Danach versuchte ich, bei 2,3 Bier, eine Zeitung zu lesen. Jedoch kreisten meine Gedanken mehr darum, was in 2 Stunden so alles zwischen Mann und Frau passiert und meine Blicke kreisten das eine oder andere Mal durch die Räumlichkeiten. Und was noch schlimmer war, ich hatte nicht einmal Augen für die vielen schönen Frauen, die sonst noch da waren und teilweise versuchten, Kontakt mit mir aufzunehmen. Und immer mehr und mehr wurde mir klar, dass ich an diesem Ort fremd war. Mein Körper war wohl da, aber ich war ein Fremder an einem fremden Ort, an dem es zu sehr um Illusionen und niemals um Realität geht. Und für einen Phantasten wie mich war dies ein viel zu gefährlicher oder einfach zu schwieriger Ort. Wie schon gesagt, nicht jederman(n) ist für alles geeignet und manchmal braucht es besondere Umstände, um sich dessen bewusst zu werden. Und vielleicht auch ein wenig Glück und Geduld, wie sich die Ereignisse entwickeln und einem beim Denken helfen.
Als ich eigentlich schon damit gerechnet hatte, dass Marina bereits nach Hause gegangen wäre kam sie doch noch einmal zurück und verabschiedete sich eilig, da bereits ein Taxi auf sie wartete.
In dem Moment bzw. wohl definitiv beim letzten Blick, den ich von ihr noch kurz vor dem Verschwinden um die Ecke bei den Garderoben einfangen konnte wusste ich, dass ich einen wenn nicht sogar eine Menge Fehler gemacht hatte und alle, aber wirklich alle Fragen, die ich mir nach dem ersten Besuch, vor dem zweiten und den ganzen Abend gestellt hatte mehr als beantwortet waren. Und ich muss fairerweise ganz klar und deutlich sagen, dass ausschliesslich ich Fehler gemacht habe. Der Club ist absolut Spitze und die Frauen sind sowas von schön, nett und freundlich, dass es unglaublichen Spass macht, dort zu sein. Und was Marina betrifft stellt sich mir die Frage, die sich aber vielleicht auch der eine oder andere stellt, wieso kann man so eine Traumfrau nicht im wahren Leben treffen? Sie hat alles, was man(n) sich wünschen kann. Nur eines kann sie vermutlich nicht und das ist verhindern, dass sich einer wie ich zu weit aus sich heraus bewegt und dann nicht mehr genau weiss, wie er da wieder weg oder zur Vernunft kommt.
Doch wie gesagt, manchmal hilft der Zufall mit und ich bin glücklicherweise genau an diesem Abend dort gewesen und hatte ein paar Stunden Zeit, mich wieder zu beruhigen bzw. zur Vernunft oder zu mir selbst zu kommen.
Somit bin anschliessend interessanterweise trotz der späten Stunde hellwach und topfit nach Hause gefahren. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal um die Zeit so klar im Kopf war. Lediglich in der Magengegend war da ein ziemlich flaues Gefühl, dass sich bis heute noch nicht wirklich gelegt hat. Das bestätigt jedoch nur, dass mein Gefühlspegel in einem für diese Umstände absolut nicht tolerierbaren Bereich gestiegen ist und vermutlich noch einige Zeit brauchen wird, um wieder normalisiert zu werden. Zum Glück habe ich in der nächsten Zeit viel zu arbeiten und den Rest werde ich wohl mit einer Überdosis Sport wieder in Ordnung bringen.
Im CD-Player hatte ich, wiederum ganz zufällig, die CD Tourism von Roxette, die wie die Faust aufs Auge auf alles mit Marina erlebte passt und ich weiss nicht wie, aber trotz Einstellen des Tempomates auf die erlaubte Geschwindigkeit, Umleitung in SG und am Schluss sogar noch extra 10km/h langsameren Fahrens war ich eine Viertelstunde vor der geplanten Ankunftszeit zu Hause (und mein Hi-Tec-System hatte sich vorher noch nie geirrt). Alles gibts wohl irgendwann zum ersten mal. Hoffe nur, auch zum letzten Mal.
Und als ich am Parkplatz noch die letzten 3 Lieder laufen hörte wurde mir eines immer klarer.
Ich hatte eine wunderbare Zeit an einem Ort, an den ich aus irgend einem Grund hingezogen wurde, obwohl ich mich sehr lange dagegen gewehrt hatte. Ich habe nette Menschen und eine wunderbare Frau kennengelernt. Aber ich habe auch gelernt, dass nicht jeder Mensch an jeden Ort passt und dass das, was ich wohl irgendwo gesucht habe irgendwo anders auf mich wartet. Was immer es auch sei oder wer es sei.
Zu guter letzt möchte ich mich noch einmal bei allen Leuten im Club, ob Empfang, Bar oder „Besucherinnen“ bedanken und mich entschuldigen, wenn ich ein nicht ganz so gutes Beispiel gebe, denn man(n) sollte ja möglichst oft wiederkommen. Aber ich hoffe, mir wird verziehen, wenn ich sage, es ist wirklich alles phantastisch ausser mir, denn ich bin einfach nicht der Richtige dafür. Sorry!
Entschuldigen möchte ich mich auch bei der Frau, derentwegen ich überhaupt wieder gekommen bin und die ich sicher nie vergessen werde. Irgendwo stand einmal geschrieben, dass man, wenn man sich (körperlich) liebt, ein wenig von sich hergibt. Irgendwie habe ich das auch so empfunden und ich freue mich darum sehr, dass wir uns, wenn auch nur kurz und auf nicht übliche Weise kennen gelernt haben. Es war wie ein wunderbarer Traum, aus dem ich leider erwachen musste oder konnte. Sie hatte es wirklich nicht ganz leicht mit mir und vielleicht sogar ein wenig Stress. Aber das lag erstens nicht in meiner Absicht und zweitens nicht völlig in meiner Hand. Sorry!!!
Ich möchte mich aber auf jeden Fall noch einmal ganz herzlich bei Marina bedanken und wünsche Ihr, dass sie einfach so bleibt wie sie ist, absolut liebenswert, unglaublich zärtlich und für mich einfach „P E R F E C T“.
Da passt dann für euch, liebe Leser, die ihr es bis hierher geschafft habt nur noch eines:
„Try it, you will feel it“
Wünsche Euch allen einen wunderschönen heissen Sommer und weiterhin viel Spass im Clube Globe!
Helmut-Oliver
p.s: und natürlich den Fussball-EM-Titel für das Land, das ihr liebt.