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Denkfehler Schweizer Sexunternehmer

  • Antworten
    • Das Investorenmodell in Deutschland umfasst den Bau und den Betrieb. Konzept, Geschäftführer und Girls sind eben viel einfacher zu finden als die rechtliche Sicherheit, die Immobile zu benützen.
      Vor wenigen Tagen musste Jade im Seefeld schliessen, weil man den Club im Haus nicht mehr wollte,vor Jahren musste im Seefeld das Studio28 schliessen und das Papillon-Haus wird in einigen Jahren auch verschwinden. Diese kleinen Clubs können neue Möglichkeiten finden (auch das ist nicht einfach) und die Einrichtung ist nicht zu teuer. Aber eben: Clubs mit Millionen-Umsätzen können das nicht. Man stelle sich vor, Rouge oder ein Globe neu zu bauen...

      • Ich würde das nicht speziell als Denkfehler schweizer Sexunternehmer bezeichnen.
        Diese Überlegungen und Probleme gibt es genauso in Deutschland und anderen Ländern und auch in anderen Branchen.
        Es ist oft so dass die Imobilie einer Investorengesellschaft gehört die auf Profit aus ist und deshalb die Mieten ziemlich hoch sind.


        Beide "Modelle" haben Vor- und Nachteile. Jeder muss selbst entscheiden was er macht.
        In der deutschen Fussball Bundesliga überlegen viele Vereine das Stadion zu kaufen. Allerdings ist man dann allein für den Unterhalt, Renovation Um- und Neubau verantwortlich.
        Für den Kauf einer Imobilie muss man erst genügend Grundkapital haben.
        Generelle Vorteile von Eigentum ist dass man das sagen hat. Kann nicht rausgeworfen werden.

        • Schlussendlich ist ja alles Angebot = Nachfrage. Wenn der Markt übersätigt ist, heisst dies, dass die Nachfrage kleiner ist als das grosse Angebot. Oder Umgekehrt, das Angebot ist grösser als die Nachfrage. D.h. eigentlich müssten die Preise demnach fallen, damit die Nachftage wieder grösser wird. Also, schauen wir mal ob das Sexgewerbe auch nach der einfachsten Wirtschaftsregel funktioniert und freuen uns auf hoffentlich tiefere Preise.

          • Ich kenne mich zu wenig aus, wie genau die Clubs sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland oder Österreich finanziert werden. Allerdings stelle ich mir schon vor, dass da ziemlich grosse finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen müssen. Gerade um einen Saunaclub aufzuziehen. Und es bleibt ja nicht bei den Investitionen, sondern man muss ja auch noch genügend Rücklagen haben für die ersten Monate oder allenfalls sogar Jahre. Deshalb muss da wohl schon ein gutes Polster and Mittel vorhanden sein. Was es halt dann im Umkehrschluss auch nicht so einfach macht, in dieser Branche Fuss zu fassen.


            Bei zwei Pionieren ist es ziemlich bekannt: Ingo hatte das Bluemoon in O'engstringen und das Pascha an der Weststrasse, evtl. noch andere kleinere "Clubs", damit beschaffte er sich die Mittel für die Globe-Investition.
            Die Investition ins Zeus war auch beträchtlich, der Besitzer war früher Banker, zusammen mit der Saphir-Inhaberin hat er dann ein neues Geschäftsmodell entwickelt.


            Für Erotikprojekte werden keine Bankkredite gewährt, v.a. aus Reputationsgründen.

            • In der Schweiz hingegen sind es meistens Quereinsteiger und Freier, die Saunaclubs und Studios eröffnen und dann wegen fehlender Kompetenz scheitern, wie Don Phallo gut geschrieben hat.


              Es gibt aber auch viele Ex-Prostituierte die aus Altersgründen aufhören mussten und dann ihr eigenes Studio aufgemacht haben:
              Ohlala, Skyline, Club79, Club26, Lustlaube, Lamour, Blue Flamingo, Blauer Aff, Papillon, Saphir, S-Meier, und und und....


              Und bei den Quereinsteiger und Freier ist vom Handwerker bis über Bankern und Gerichts-Schreiberlingen sicherlich alles vertreten. Als Urgestein im Schweizer Puffgewerbe fällt mir nur der Puurli ein.

              • Ich kenne mich zu wenig aus, wie genau die Clubs sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland oder Österreich finanziert werden. Allerdings stelle ich mir schon vor, dass da ziemlich grosse finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen müssen. Gerade um einen Saunaclub aufzuziehen. Und es bleibt ja nicht bei den Investitionen, sondern man muss ja auch noch genügend Rücklagen haben für die ersten Monate oder allenfalls sogar Jahre. Deshalb muss da wohl schon ein gutes Polster and Mittel vorhanden sein. Was es halt dann im Umkehrschluss auch nicht so einfach macht, in dieser Branche Fuss zu fassen.

                • Chomi hat nicht unrecht, deutsche Puffbesitzer haben vieleicht eine andere Denkweise. In Deutschland kommt vermutlich niemand auf die Idee, in ein gemietetes Objekt beträchtliche Geldsummen für den Aus- und Umbau eines Clubs zu investieren bzw. ist bereit solche astronomischen Mieten wie in der Schweiz zu bezahlen. In Deutschland ist das Level so hochgeschraubt, daß wenn man einen Saunaclub aufmachen will der nacher auch laufen soll, gleich mal mehrere Millionen investieren muß. Da ist der Kauf der Immobilie meistens obligatorisch, alles andere wäre Dummheit. Oft gehören diese Clubs in Deutschland erfahrenen Rotlichtgrößen, die über 20, 30 Jahre Erfahrung und das nötige Kapital haben. In der Schweiz hingegen sind es meistens Quereinsteiger und Freier, die Saunaclubs und Studios eröffnen und dann wegen fehlender Kompetenz scheitern, wie Don Phallo gut geschrieben hat.


                  Das Modell in Deutschland geht so:
                  Ein Treuhänder gründet (z. B.) die Erotik GmbH und sucht Investoren. Diese GmbH kauft oder baut den Club und dann wird ein Geschäftsführer bestimmt, den Businessplan umzusetzen. Die Gewinne gehen an die GmbH und - geführt von einem Treuhänder - und weiter an die Investoren. Da Banken solche Vorhaben auch in Deutschland nicht finanzieren, hat man dieses Modell gewählt.
                  Oft sind auch, auf den Internet-Seiten, diese Firmen und deren Geschäftsführer genannt.


                  Was du schreibst ist nichts neues. In den grösseren Saunaclubs in der Schweiz läuft es vermutlich genauso wie du es beschreibst. Ein Geschäftsführer führt den Club / Firma und die Investoren haben ihre Anteile. Ob sich die Investoren öffentlich outen oder im Hintergrund wirken, spielt dabei doch keine Rolle. Auch kleinere Saunaclubs in der Schweiz gehören oft 2-3 Investoren, wie ich gehört habe.

                  • Schweizer Sexunternehmer haben immer einen Denkfehler gemacht, den es bei wichtigen Clubs in Deutschland nie gab: man muss die Immobilie besitzen! Die grossen FKK-Clubs in Deutschland, aber auch die lukrativen Laufhäuser, gehören Investoren, die - in aller Stille - solche Bauten besitzen. Hier liegt der Gewinn, hier liegt der Wert.

                    Ich verstehe jetzt irgendwie die Aussage dahinter nicht so ganz.


                    Als Kunde ist es mir eigentlich recht egal, ob dem Betreiber die Immobilie selber gehört oder ob sie von einem Invester oder Privatperson gemietet ist.


                    Egal ob es jetzt ein Bordell, ein Restaurant oder eine Werkstatt ist.


                    Solche Modelle mit Investoren haben für den Unternehmer den Vorteil das der Kapitalbedarf weitaus geringer ist. Aber für die Kunden ist es doch völlig egal.



                    Als Unselbständiger zu investieren, ist auch nicht unbedingt ratsam, denn erhält der Arbeitgeber Kenntnis (und man ist ja verpflichtet, Nebenbeschäftigungen anzugeben), wird er kaum erfreut sein. Und eine Lohnerhöhung dürfte dann wohl ziemlich illusorisch sein.

                    Nebenbeschäftigungen müssen natürlich schon dem Arbeitgeber gemeldet werden, reine Investments aber nicht.

                    • In Deutschland mit seinen Grossstädten läuft das Ganze viel anonymer ab als hier in der kleinen Schweiz, wo fast jeder jeden kennt. Wenn jemand hier z.B. ein IT-Unternehmen hat, kann er schlecht noch an einem Sexclub beteiligt sein, denn dann ist er stigmatisiert, und mindestens ein Teil seiner IT-Kundschaft springt ab.


                      Eine GmbH muss ja im HR eingetragen sein, und heute lassen sich die Geschäftsverbindungen übers Web schnell und einfach herausfinden. Entweder ist man Sexunternehmer wie Ingo oder Franz und steht dazu. Oder man betreibt ein salonfähiges Geschäft.


                      Als Unselbständiger zu investieren, ist auch nicht unbedingt ratsam, denn erhält der Arbeitgeber Kenntnis (und man ist ja verpflichtet, Nebenbeschäftigungen anzugeben), wird er kaum erfreut sein. Und eine Lohnerhöhung dürfte dann wohl ziemlich illusorisch sein.


                      ... auch in der Schweiz gibt es zahlreiche Möglichkeiten die wahren Besitzverhältnisse zu verstecken. Legale und illegale.


                      Don Phallo hat es wiedereinmal auf den Punkt gebracht. Danke.


                      Gruss Yes

                      • In Deutschland mit seinen Grossstädten läuft das Ganze viel anonymer ab als hier in der kleinen Schweiz, wo fast jeder jeden kennt. Wenn jemand hier z.B. ein IT-Unternehmen hat, kann er schlecht noch an einem Sexclub beteiligt sein, denn dann ist er stigmatisiert, und mindestens ein Teil seiner IT-Kundschaft springt ab.


                        Eine GmbH muss ja im HR eingetragen sein, und heute lassen sich die Geschäftsverbindungen übers Web schnell und einfach herausfinden. Entweder ist man Sexunternehmer wie Ingo oder Franz und steht dazu. Oder man betreibt ein salonfähiges Geschäft.


                        Als Unselbständiger zu investieren, ist auch nicht unbedingt ratsam, denn erhält der Arbeitgeber Kenntnis (und man ist ja verpflichtet, Nebenbeschäftigungen anzugeben), wird er kaum erfreut sein. Und eine Lohnerhöhung dürfte dann wohl ziemlich illusorisch sein.

                        • Der grösste Denkfehler, den viele, auch Möchtegern-Sexunternehmer machen, ist der, dass sie glauben,
                          in diesem business liege das Geld auf der Strasse und man brauche es nur aufzuheben.
                          Einen neuen Club oder Studio zu eröffnen, ein paar girls aufzutreiben, Inserate schalten und schon rollt der Rubel.
                          Da wird gerne auch auf den Musterclub, das Globe geschielt und gedacht, sowas nachzuahmen müsste doch nicht schwer sein und das Millioneneinkommen lässt nicht mehr lange auf sich warten.

                          dabei wird gene übersehen, dass

                          der Markt nicht nur gesättigt, sondern übersättigt ist.
                          Es gibt in einzelnen Regionen, dazu gehört sicher die Zurich Metropolitan Area, also etwa die Stadt Zürich mit angrenzenden Regionen bis nach Baden und Winterthur und Pfäffikon, schlicht und einfach viel zu viele Studios und Clubs.

                          der Verdrängungskampf längst begonnen hat,
                          nicht nur in Deutschland, wo einzelne Grossclubs oft leer sind und die Eigentümer nur noch von den Eintritten der zahlreichen Frauen leben, auch hier ist das Phänomen zu beobachten, siehe Rouge, BA etc. Daher auch die vielen Wechsel von Frauen, die in einzelnen Clubs oft tagelang kaum etwas verdienen und frustriert weiterziehen.

                          der Erfolg nicht von alleine kommt,
                          sondern hart und täglich erarbeitet werden muss, indem man eine kluge Personalpolitik macht, attraktive Frauen aufs Tableau nimmt, die Frauen - das wertvollste Kapital - gut behandelt und dafür sorgt, dass sie gut verdienen, die Unkosten tief hält, die Stammkundschaft pflegt und mit gezielter Werbung neue Kunden anzieht und auch immer wieder in die Infrastruktur investiert.

                          So gesehen, kommt der Erfolg des Globe eben nicht von ungefähr und alle, die von Zeit zu Zeit hämisch über den Ingo herziehen, sollten sich mal überlegen, warum er so erfolgreich ist und dies seit Jahren.

                          die Politik in diesem business stets ein gewichtiges und unberechenbares Wort mitredet,
                          durch plötzliche Einführung oder Verschärfung von Vorschriften, Einwanderungsbestimmungen, Aufenthaltsbewilligungen etc. Aktuell ist in der Schweiz ein eher liberales Klima vorhanden, aber das kann sich schnell ändern.

                          Also, es sind sicher nicht nur die Immobilien, die den Club- oder Salonbetreibern Sorgen machen.
                          Ich bin zum Glück nur Kunde und habe diese Sorgen nicht. ;)

                          Don Phallo

                          • Das Modell in Deutschland geht so:


                            Ein Treuhänder gründet (z. B.) die Erotik GmbH und sucht Investoren. Diese GmbH kauft oder baut den Club und dann wird ein Geschäftsführer bestimmt, den Businessplan umzusetzen. Die Gewinne gehen an die GmbH und - geführt von einem Treuhänder - und weiter an die Investoren. Da Banken solche Vorhaben auch in Deutschland nicht finanzieren, hat man dieses Modell gewählt.
                            Oft sind auch, auf den Internet-Seiten, diese Firmen und deren Geschäftsführer genannt.

                            • Schweizer Sexunternehmer haben immer einen Denkfehler gemacht, den es bei wichtigen Clubs in Deutschland nie gab: man muss die Immobilie besitzen! Die grossen FKK-Clubs in Deutschland, aber auch die lukrativen Laufhäuser, gehören Investoren, die - in aller Stille - solche Bauten besitzen. Hier liegt der Gewinn, hier liegt der Wert.


                              Wenn Investoren in aller Stille die Immobilien besitzen, dann heisst es ja auch nicht, dass sie die Betreiber der Clubs sind. Denn wären sie ja auch die Betreiber, dann wäre es ja nicht mehr "in aller Stille". Oder sehe ich das falsch?