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Der richtige Umgang mit der käufli. Liebe spaltet die Welt. D. und andere Länder
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Erklärung vorweg: Ich habe bei Google sogenannte Alerts gebucht. Da kann man über Sichworte bestimmte Themen anfordern aus der Presse etc. und es werden täglich Links zu Berichten mit den Stichworten mit E-Mail geschickt.
Ich habe z.B. die Stichworte "Prostitution u. Prostituierte" bestellt. So bekomme ich täglich Informationen zu den Stichworten. Einen Bericht möchte ich euch einfach mal zur Verfügung stellen, um den Schweizern einen Einstieg in Verhältnisse anderer Länder zu geben.
Keine Angst, ich werde jetzt euch nicht haufenweise mit Online-Presseberichten über das Gewerbe belasten. Zudem sollte man solche Presseartikel auch etwas vorsichtig behandeln, weil sie z.T. bewußt gesteuert sind um Stimmung gegen den Paysex zu machen. Für mich sind sie aber immer wieder interessant, so kann man auch über gesetzliche Veränderungen lesen und Rückfrage beim Steuerberater oder evtl. beim Rechtsanwalt halten.
Den Bericht, den ich hier reinkopiere, auf den bin ich durch eine Mail vom Google-Alerts vom 29.12.2009 aufmerksam geworden.
Zitat
Die Frage nach dem richtigen Umgang mit käuflicher Liebe spaltet die Welt
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland nahte, und Claes Borgström war sehr aufgewühlt. Der Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Stockholm forderte den Boykott der WM, und er war nicht allein: Mehr als 100 000 Menschen aus 125 Ländern unterschrieben eine Petition gegen die "Weltmeisterschaft der Schande". Man könne, empörte sich Borgström, doch kein Fußballfest feiern in einem Land, das es Männern erlaubt, Frauen zu kaufen.
Die Frage nach dem richtigen Umgang mit der Prostitution spaltet die Länder der Welt. Manche Staaten setzen auf ein Verbot, andere auf Regulierung. Schweden und Norwegen sind die Vorreiter der harten Bekämpfung des Geschäfts mit dem Sex. Deutschland und die Niederlande gelten als Muster grundsätzlicher Freizügigkeit. Experten schätzen, dass sich in Deutschland an Spitzentagen bis zu eine Million Männer und einige wenige Frauen sexuelle Dienstleistungen erkaufen. Mindestens 15 Milliarden Euro soll das Gewerbe im Jahr umsetzen - auch das enorme finanzielle Volumen ist für viele Staaten ein Grund, die Schattenwirtschaft aus dem Schatten zu holen.
Legal ist die Prostitution hierzulande seit dem 1. Januar 2002. Das entsprechende Prostitutionsgesetz war ein gesellschaftspolitisches Prestigeprojekt der rot-grünen Koalition und sollte die rechtliche wie soziale Stellung von Prostituierten stärken. Ermöglicht wurden unter anderem der Zugang zur Sozialversicherung und das Einklagen des Lohns. Von den neuen Rechten machte aber bisher nur ein Bruchteil der gut 400 000 Prostituierten in Deutschland Gebrauch: Einen Arbeitsvertrag besitzen derzeit nicht viel mehr als ein Prozent. Die meisten wollen lieber anonym bleiben. Ein ergänzendes Gesetz, das Freier bestrafen soll, die bewusst von Zwangsprostitution profitieren, steckt seit 2005 im Hader von Union und SPD fest.
Auch in Holland, wo das Amsterdamer Rotlichtviertel mit seinen Fensterbordellen zu den Touristenattraktionen gehört, hat die Legalisierung der Prostitution im Jahr 2000 zwiespältige Ergebnisse gebracht. Während sich die Arbeitsbedingungen für die gemeldeten Frauen insgesamt verbessert haben, kommen die Behörden dem Menschenhandel in der Unterwelt weiter nicht bei. In einigen Ländern setzt man auf eher unausgegorene Kompromisslösungen, die folgerichtig ständig diskutiert werden. Hier ist Straßenprostitution unzulässig, dort das Betreiben von Bordellen. Großbritannien gestattet einschlägige Etablissements - es dürfen nur höchstens zwei Frauen dort arbeiten. Vielerorts wird Prostitution mit großem sittlichen Gestus verboten und in der Praxis doch überwiegend geduldet. Gelegentliche und örtlich begrenzte Ahndungen des Straftatbestands tragen so häufig willkürliche Züge.
In den USA zum Beispiel floriert das Dirnenwesen trotz Verbot (mit gewissen Ausnahmen in den Bundesstaaten Nevada und Rhode Island). Einem zufällig erwischten Freier kann es allerdings passieren, dass er sein Bild und seinen Namen auf Postern, in der Zeitung oder im Internet wiederfindet. Dieses Konzept der "öffentlichen Beschämung" erinnert ungut an den scarlett letter, das scharlachrote Schandmal, das Ehebrecher in den puritanischen Pioniertagen auf der Brust tragen mussten. Besonders kreative Wege, käufliche Liebe und öffentliche Moral miteinander in Einklang zu bringen, existieren in Teilen der arabischen Welt. In Syrien gibt es offiziell keine Prostituierte; die Mädchen, die sich in den Clubs von Damaskus anbieten, heißen "Künstlerinnen" und haben sogar einen eigenen staatlichen Berufsverband. In Ägypten und Saudi-Arabien kennt man religiös vertretbare Kurzehen, gerade lang genug für ein Schäferstündchen. Für die Scheidung reicht es bisweilen, wenn der Mann den Wunsch danach mehrmals laut äußert.
von Roman Deininger
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Andrea